Am Vorabend einer Beerdigung versammeln sich vier Menschen um eine Tote: Ein wahnwitziger NACHBAR, dem alles stinkt, ein ÜBERSETZER, der nicht nur die Grammatik der Schildkröten kennt, der aufgetauchte BRUDER der Toten und ihre eineiige SCHWESTER wagen den Abstieg in ein merk-würdiges Totenritual.
Nicht alles, was man reinigt, ist schmutzig.
Nur in dieser Nacht werden Begegnungen mit Unbekannten und Verwandlungen in fremde Wesen plötzlich möglich. Bizarre Phantasmen, unerfüllte Hoffnungen und geheime Rachsüchte kommen zum Vorschein.
Nicht alles, was verboten ist, schmeckt nach Meerwasser.
Darf der Bruder seine Muschel lieben? Wer oder was ist die Tote wirklich gewesen: Ein Hund oder seine Besitzerin? Wie lässt sich ein Mensch beschreiben? Kann ein Kranich ICH heißen?
Nicht jeder, den ich liebe, ist ein Säugetier.
Yoko Tawada eröffnet ein tiefschwarzerleuchtetes Maskenspiel, das die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit bis aufs Unkenntlichste zerfließen lässt. Brüchige Worte werden zu Brücken zwischen Menschen und ihren Erinnerungen. Sprache als Einladung auf eine Reise ins Unbekannte.
Es spielen: Mirjam Marquard, Peer Ziegler, Stefan Hansen, Jay Miniano, Bele Wollesen
Regie: Johanna Stapelfeldt
Premiere: April 2008