Das Tanz-Theater HIN und WEG entstand im Laufe des Jahres 1998 basierend auf einer Idee von Elisabeth Bohde. Es wurde in mehreren kurzen Arbeitsabschritten aus Improvisationen mit der Tänzerin und Choreographin Andi Lucas (THEATER MONTEURE, Köln) und Torsten Schütte erarbeitet. Die Premiere war im November 1998 anlässlich der Eröffnung desersten deutsch-dänischen Kindertheaterfestivals. Die Aufführung wurde nach Frankfurt, Hamburg und zur Reihe „Kindertheater des Monats Nordrhein Westfahlen“ eingeladen. Schon bald wurde die Terminkoordinierung zwischen dem THEATER MONTEURE und der Theaterwerkstatt Pilkentafel zu kompliziert und das Stückwurde nicht mehr gespielt. Im März 2001 zeigte Anja Losinger ihr Solo „SONETO“ in der Pilkentafel und man verabredete noch spät abends vor der Abfahrt HIN und WEG mit ihr neu zu inszenieren.
Es handelt von einer der ersten und wichtigsten Erfahrungen, die wir machen: Gerade war sie noch da, gerade war noch alles gut, und auf einmal ist sie weg. Diese plötzliche Abwesenheit zieht den Boden unter den Füßen weg. Später machen wir die Erfahrung: Sie kommt wieder. Wir lernen sprechen und hören: „Gleich komm' ich wieder!“. Ob wir diesen Satz glauben, ob er uns beruhigt, hängt wohl ein Leben lang davon ab, wie es die ersten Male war. Jede Trennung wirft uns auf diesen Moment zurück -auch oder gerade weil wir ihn später nicht mehr erinnern.
Das Tanztheater HIN und WEG nähert sich diesem Thema nicht in einer Geschichte sondern eher in einer Art Versuchsanordnung:
Auf der Bühne befinden sich zwei Menschen - eine Frau und ein Mann - fünf Wände, mehr nicht. Am Anfang sind beide da. Dann verschwindet die Eine, der Andere ist allein. Suchen und finden, verstecken und wieder auftauchen, allein sein und sich finden, Angst haben, festhalten und Versteck spielen ... Das erste Spiel aller Kinder und zugleich das existentiellste...
Es ist eine Tanz-Theater Aufführung für wirklich jedes Publikum, von Kindergartenkindern bis zu Erwachsenen. Es lässt den Erinnerungen, Assoziationen, Reaktionen der Zuschauer so viel Raum, dass jeder seine eigene Geschichte sehen und erleben kann. Auf der Bühne entstehen Bilder, Szenen, Bewegungen, so rätselhaft, so einfach und so schön wie der Übergang von Traum und Trauma zu Spiel.
Regie und Raumkonzept: Elisabeth Bohde
Stückentwicklung: Andi Lucas, Torsten Schütte, Elisabeth Bohde
Musik: Matthias Kaul
Malerei (Wände, Kostüme, Plakat): Johannes Caspersen
Kostüme: Astrid Radunski/Gesine Hansen
Es spielen: Anja Losinger, Torsten Schütte
Premiere: Dezember 2001