Tante Anti
“Medea… Moment! Das war doch die Mutter, die ihre Kinder tötet…”, erzählen die einen, während andere Geschichten ihre Unschuld beteuern. Trotz maximaler Unmoral fasziniert die Figur Medea seit Jahrtausenden: Sie lacht zu laut, leidet, hasst und liebt zu sehr. Sie handelt, anstatt zu ertragen und zahlt jeden Preis, den ihre Freiheit kostet. Sie ist die Mutter, die zu hundert Prozent für ihre eigenen Bedürfnisse einsteht.
Heute wird suggeriert, eine moderne Mutter könne alles haben: Kind, Karriere, persönliches Glück, perfektes Aussehen und eine gut funktionierende, liebevolle Beziehung. Die Ansprüche und Konventionen sind so vielseitig, dass weder Raum noch Zeit bleibt, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Doch es brodelt unter der Oberfläche und bricht von Zeit zu Zeit hervor. Plötzlich ist da etwas, das lange begraben war oder etwas, das man nie in sich vermutet hätte. Schrecklich und befreiend zugleich.
Dieser Abend handelt von Müttern, deren Glas gefühlt halb leer ist. Die nicht lächeln, sondern mit den Weisheitszähnen knirschen. Die sich nach einem Platz in ihrem eigenen Leben sehnen und vielleicht genau deshalb das Gefühl haben, eine schlechte Mutter zu sein.
Konzept/ Text/ Spiel: Kristina Mücke, Anaela Dörre
Mit Unterstützung von Kai Mommsen, Thomas Hünerfeld, Pain Party, Klaus Dörre, Edith Dörre
Donnerstag, 12.01.2023 // PREMIERE
Freitag, 13.01.2023
Samstag 14.01.2023
jeweils um 20 Uhr