Melancholie? Weiter!

Kein Liederabend

Joachim Pohl schrieb anlässlich der Premiere von „Kleinere Melancholien“ im Mai 2018:

„[…] Eines der absoluten Highlights des Pilkentafel-Schaffens der letzten Jahre – unbedingt sehens- und hörenswert.“

(Flensburger Tageblatt)

Trotzdem wiederholen wir nicht, sondern führen diese immer als wachsend und vergänglich gedachte Arbeit weiter, diesmal gemeinsam mit Uwe Schade und Heino Sellhorn, mit denen wir schon 2014 in der alten Bahnpost vor dem Dürerbild saßen. Weiter hängt Dürers so berühmtes wie rätselhaftes Bild „Melencolia I“ an der Wand. Der Engel tut nichts. Melancholie ist Innehalten, Zu- sich-kommen, zu unserer Begrenztheit, Sterblichkeit, Unvollkommenheit.


Melancholie ist immer ein Ausstieg aus dem Getriebe der Welt, den Sachzwängen, der manischen Aktivität, in der wir immer effizienter und dabei auch gutgelaunt sein müssen. Melancholie kann Inspiration, Muße oder Widerstand sein. Neben dem Bild sitzen vier an einer Bar. Sie singen alte und neue Lieder, erzählen aus ihrem Alltag, tanzen, sprechen Gedichte und lesen Hartmut Rosa, denken nach, schweigen, wissen nicht weiter und verteidigen das, machen weiter, (was unvermeidbar ist), wehren und verlieren sich, befragen Kitsch und Widerstand in ihrer eigenen Melancholie und die Relevanz und Möglichkeit von Ausstiegen aus dem rasenden Stillstand der neoliberalen Steigerungslogik.



Von und mit:

Elisabeth Bohde, Uwe Schade, Heino Sellhorn, Torsten Schütte

 

Premiere: 24. Oktober 2019