Die Tafel­run­de

Um den Tisch des Hau­ses sind Grup­pen oder Einzelkünstler*innen gela­den, sie alle nut­zen die Infra­struk­tur des Hau­ses um hier ihre eige­nen Wer­ke zu ent­wi­ckeln, zu pro­ben und auf­zu­füh­ren. Sie alle gehen immer wie­der „in die Stadt“ um die Flens­bur­ger ken­nen­zu­ler­nen, ein­zu­kau­fen, zu recher­chie­ren, Work­shops anzu­bie­ten und sich inspi­rie­ren zu las­sen

Sie alle sind nicht durch ein for­ma­les Bewer­bungs­ver­fah­ren ans Haus gekom­men, son­dern durch Begeg­nung, Sym­pa­thie und Wahl­ver­wandt­schaft. Es ist ein bewusst infor­mel­ler Zusam­men­schluss, ein run­der Tisch, der sich selbst Regeln gibt. Im Lau­fe der Zeit ist gro­ßes gegen­sei­ti­ges Inter­es­se an den ver­schie­de­nen Arbeits­wei­sen und Ästhe­ti­ken, viel Sym­pa­thie und ein geleb­tes Bekennt­nis zu einem soli­da­ri­schen Umgang mit­ein­an­der ent­stan­den. Bei aller Unter­schied­lich­keit eint alle eine Hal­tung, die sich mit Gründ­lich­keit und Pro­fes­sio­na­li­tät, dem Mut, sich per­sön­lich zu stel­len, Lust auf Expe­ri­ment und Risi­ko, Zuge­wandt­heit den Zuschauer*innen gegen­über und dem Wis­sen, dass die Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen sowohl ein poli­ti­sches State­ment sind als auch einen Ein­fluss auf das „Pro­dukt“ haben, beschrei­ben lässt.

Die Tafel­run­de im Über­blick

Die Tänzer*innen Mark Chris­toph Klee (Schles­wig-Hol­stein) und Cora­lie Mer­le (CH) und der bil­den­de Künst­ler und Spo­ken Word Per­for­mer Jasiek Misch­ke (PL/NL) arbei­ten seit 2018 als das Trio MERLE | MISCHKE | KLEE zusam­men und unter­su­chen die Bezie­hung zwi­schen Tanz und Text. So ent­stan­den 2020 „Tri­al And“ als Kopro­duk­ti­on mit der Pil­ken­ta­fel und K3 Kamp­na­gel Ham­burg, 2022 „Why Chan­ge“. Der Tän­zer Mark Chris­toph Klee setzt sich inten­siv für die Ver­net­zung und den Auf­bau einer Tanz­sze­ne in Schles­wig-Hol­stein ein und macht so die Pil­ken­ta­fel zu einem Ort für zeit­ge­nös­si­schen Tanz in Flens­burg.

2024 wer­den die Pre­mie­ren von „Her­bert“ und „Fol­low the dopa­mi­ne“ statt­fin­den.

Home­page: Mer­le | Misch­ke | Klee (merlemischkeklee.com)

Das Bochu­mer Thea­ter­kol­lek­tiv und­Bo­ri­sundStef­fi kon­zi­piert seit 2016 Stück­ent­wick­lun­gen. „Sie krei­sen um die Koexis­tenz des Bana­len und Exis­ten­zi­el­len. Es geht um das Spiel mit Erwar­tun­gen, um das Wider­sprüch­li­che, um Ambi­gui­tät und Ambi­va­lenz, para­dox, inkon­sis­tent, den Kon­trast, die Dis­kre­panz. Bas­ta. Es geht um Kitsch – tri­vi­al, banal, sen­ti­men­tal. Und um Trash – sie­he Wiki­pe­dia. Der Inhalt das Leben. Viel­mehr noch der Tod.“ 

Nach einer flau­sen+ Resi­denz 2020 ent­stand als flau­sen+ Kopro­duk­ti­on Bra­vo 2021 in Flens­burg und Frei­burg und wur­de mehr­fach gezeigt. 

2024 ent­steht in der Pil­ken­ta­fel das neue Stück „Del­phin“ als NFT-Kopro­duk­ti­on.

Home­page: und­Bo­ri­sundStef­fi / Bochum

Unter der künst­le­ri­schen Lei­tung des cho­reo­gra­fi­schen Tri­os Sil­via Ehnis Perez Duar­te, Mijin Kim und Seul­ki Hwang (MX/KOR) brin­gen Tacho­Tin­ta Künstler*innen aus ver­schie­de­nen Gen­res zusam­men. Mit einer Pri­se Selbst­iro­nie und einer Neu­gier­de für das Raue ent­wer­fen Tacho­Tin­ta tem­po­rä­re Uni­ver­sen, um end­lich mal Expert*innen in kul­tu­rel­len Miss­ver­ständ­nis­sen zu wer­den. Sie leben und arbei­ten in NRW.

In Flens­burg ent­stan­den „Cul­tu­ral Drag“ (2020), „com­mon­norm“ (2022) und „Ultra­ma­ri­ne Sway“ (2023). 

Sil­via Ehnis Perez Duar­te wird 2024 als Cho­reo­gra­phin in der neu­en Pro­duk­ti­on von fulminant&Töchter dabei sein.

Home­page: Tacho­Tin­ta | Per­forming Arts (tacho-tinta.com)

Die in Ham­burg und Mün­chen erfolg­rei­che Schau­spie­le­rin und Regis­seu­rin Char­lot­te Pfei­fer und der Ham­bur­ger Musi­ker Pas­cal Fuhl­brüg­ge leben und arbei­ten in der Roten Meie­rei in Gro­ßen­ra­de in Dith­mar­schen. Über­re­gio­na­le und inter­na­tio­na­le Kol­la­bo­ra­tio­nen brin­gen die bei­den an vie­le unter­schied­li­che Orte und Künst­le­rIn­nen aus aller Welt kom­men in die Rote Meie­rei. Außer­dem ist Char­lot­te Pfei­fer Mit­glied der Tramumaschin.inc, einem Kin­der- und Jugend­thea­ter in HH / Mün­chen. 

Sie zeig­ten in Flens­burg 2022 und 2024 „Poly­se­xu­el­le Ali­ens“ und „Death­mar­schen“.

Die Pil­ken­ta­fel ist für sie ein Aus­gangs­punkt für for­schen­de und par­ti­zi­pa­ti­ve For­ma­te.

Home­page: Char­lot­te Pfei­fer | Thea­ter machen

fulminant&Töchter wur­de 2016 in Hil­des­heim von Maren Sei­del und Lot­ta Boh­de gegrün­det. fulminant&Töchter sind femi­nis­tisch, fra­gend, froh, frus­triert, frei, frech, feu­rig, fruch­tig und natür­lich ful­mi­nant. Ihre ers­te Pro­duk­ti­on „Echt“ ent­stand 2018 in der Pil­ken­ta­fel, 2019 folg­te „Kör­per­hei­ten“ und 2020 „68 Ent­schei­dun­gen“. Lot­ta Boh­de lebt und arbei­tet seit Som­mer 2020 frei­be­ruf­lich in Flens­burg für die Thea­ter­schu­le, die Film­kor­te, in Schu­len und für und mit der Thea­ter­werk­statt Pil­ken­ta­fel.

2025 fei­er­te das Solo Knautsch­couch — Lot­ta und die täg­li­chen Nach­rich­ten von Lot­ta Boh­de, als Kopro­duk­ti­on mit der Pil­ken­ta­fel, Pre­mie­re.

Home­page: www.fulminantundtechter.de

Karin Schmitt hat Figu­ren­thea­ter an der Ernst Busch Schu­le in Ber­lin stu­diert und lebt in der Nähe von Plön. Als Teil des Figu­ren­thea­ter­kol­lek­tivs die exen erar­bei­tet sie Soli für Kin­der und Erwach­se­ne und spielt sie in Deutsch­land und Frank­reich.

In Koope­ra­ti­on mit der Pil­ken­ta­fel ent­stan­den in Zusam­men­ar­beit mit dem Cel­lis­ten Uwe Scha­de “Gevat­ter Tod, Gebrü­der Grimm und Ril­ke” (2020) und “Any­whe­re out of the world” (2021), in denen lite­ra­ri­sche Vor­la­gen bear­bei­tet wur­den. 2023 erar­bei­tet sie mit “Das Por­trät eines Vogels” ein sehr per­sön­li­ches Stück. Gera­de arbei­tet sie an einer Fort­set­zung.

Home­page: www.die-exen.de

Mit den Musi­kern Hei­no Sell­horn und Uwe Scha­de arbei­tet die Thea­ter­werk­statt Pil­ken­ta­fel schon seit 2004 in sehr unter­schied­li­cher Form zusam­men. So ent­stan­den Koope­ra­tio­nen (Odys­seus 2006, DROP 2010), gab es Gast­spie­le des Thea­ter Trieb­werk in der Pil­ken­ta­fel und vor allem spiel­te und spielt Uwe Scha­de als Gast in vie­len Pro­duk­tio­nen der Pil­ken­ta­fel. 

Außer­dem arbei­tet er mit der Pup­pen­spie­le­rin Karin Schmitt in „Gevat­ter Tod, Ril­ke und die Gebrü­der Grimm“ und „Any­whe­re out of the world“. 

Home­page: www.theater-triebwerk.de

Sven­ja Wolff hat in Hil­des­heim stu­diert und lebt in Leip­zig, war bei Thea­ter Kor­mo­ran und ist bei der Fräu­lein­wun­der AG. 2023 brach­te sie mit Bouizedkane/Jerat/Konaté/Reimann/Wolff die Kopro­duk­ti­on „Zahn der Zeit“ auf die Büh­ne. 

In der Pil­ken­ta­fel war sie seit 2004 in den unter­schied­lichs­ten Funk­tio­nen tätig, etwa 2021 als Dra­ma­tur­gin in Wo wir Lebens­mit­tel lieb­ten oder ab 2023 als Per­for­me­rin in Die Welt­ret­ter.

Home­page: www.fraeuleinwunderag.net

Anna Berndt­son und Iri­na Run­ge erar­bei­ten seit 2003 gemein­sam als TBL (Tall­Blond­La­dies) Long Dura­ti­on Per­for­man­ces und zei­gen sie in Gale­rien und Muse­en. In der flau­sen+ Resi­denz 2019 im Thea­ter im Ball­saal in Bonn arbei­te­ten sie mit der Video­künst­le­rin und Zeich­ne­rin Kath­rin Job­c­zyk sowie der Klang­künst­le­rin Corin­na Sie­bert zusam­men und grün­de­ten plan42. Ihre ers­te Arbeit für einen Thea­ter­raum „Low Noon“ ist in meh­re­ren Resi­den­zen in der Thea­ter­werk­statt Pil­ken­ta­fel ent­stan­den. 

Home­page: http://www.plan-42.com

DIE SOZIALE FIKTION hat sich 2012 an der Uni­ver­si­tät Hil­des­heim gegrün­det und seit­dem gemein­sam Thea­ter­pro­jek­te ent­wi­ckelt. Mitt­ler­wei­le ist die Grup­pe in Leip­zig zu Hau­se. Sie suchen nicht nur eine sinn­lich erfahr­ba­re, kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Sta­tus Quo, son­dern ver­su­chen auch, im Thea­ter alter­na­ti­ve Denk­räu­me zu eröff­nen. 

Sie waren 2019 die ers­te flau­sen+ Kopro­duk­ti­on in der Pil­ken­ta­fel mit „Good­bye Norm“, 2020 waren sie mit ihrem Stück „Ren­der Ghosts“ erneut in der Pil­ken­ta­fel zu Gast. 

2024 war die Flens­bur­ger Pre­mie­re der neu­en Kopro­duk­ti­on Dings of Desi­re.

Home­page: DIE SOZIALE FIKTION | Die Sozia­le Fik­ti­on